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Interview mit Andi und Martina Weiss Teil 3

  • Psychotherapeutin und Sängerin Martina Weiss

    Martina Weiss

  • Andi Weiss Gerth Medien Musiker Autor

    Andi Weiss

Ehekrise und Trennung - Andi Weiss und Martina im InterviewBeziehungskrise: Trennung?


Soviel Mühe sich beide Seite auch geben mögen. Manchmal muss man einfach erkennen: Die Beziehung oder Ehe funktioniert einfach nicht. Nachdem jeder einen Schuldigen für die Misere gefunden hat stellt sich die nächste Frage: Sich trennen oder zusammenbleiben? Ist die Partnerschaft noch zu retten? Ist es überhaupt sinnvoll zu kämpfen? Martina und Andi schildern uns ihre Sicht der Dinge.


  • Laut vieler Studien sinkt die Scheidungsrate. Allerdings werden immer noch 35 % aller Ehen geschieden. Was tun wenn die Beziehung in einer Krise steckt?


    Heutzutage sagen viele sehr schnell: „Es ist keine Liebe mehr da.“ Besonders wenn man in der Beziehung ohne hin schon eine Weile Negatives sammelt. 


    Man müsste lernen


    - das Positive wieder Wahrzunehmen, 

    - Kleinigkeiten zu sammeln die einem am anderen gefallen, 

    - achtsam wahrnehmen wo schöne Begegnungen passieren, 

    - selbst immer mal wieder was nettes sagen oder tun, ohne was zurückzuverlangen! 


    Das kann schon klappen. Und plötzlich ist auch die Liebe wieder da. 


    Die sagt dann 

    „Bau mir doch ein Nest, dann niste ich mich ein, ich flieg hoch hinaus undkomm doch wieder heim, schenk mir doch Dein Herz ich halt es sicher fest - ich gehöre Dir wenn Du mich fallen lässt“ 


    Man kann allerdings diskutieren ob es heißen soll „ich gehöre Dir wenn Du DICH fallen lässt - oder wenn Du MICH fallen lässt …..


    Woran erkennt man, dass die Ehe / Beziehung gescheitert ist?


    Woran es meiner Ansicht nach oft scheitert, ist der Punkt, an dem eine Außenbeziehung ins Spiel kommt. Dann wird’s schwierig, weil die Vertrauensbeziehung zwischen 2en sich irgendwie nicht auf 3 ausweiten kann…! Man kann natürlich, wenn beide das wollen, trotzdem noch daran arbeiten und nochmal neu anfangen. Ich finde es dann hilfreich, wenn man sich Hilfe holen kann. Mit einem guten Paartherapeuten oder Mediator kann auch eine Beziehung die ziemlich am Ende ist nochmalcool durchstarten….Krisen können ja auch verbinden….!


    Insgesamt will ich eine Trennung aber moralisch nicht bewerten. Es ist ja in der heutigen Zeit so, dass viele Leute viele verschiedene Beziehungen haben - meist nacheinander - und die Ehe nicht mehr einen so hohen Stellenwert hat. 


    Ein älteres Pärchen hat zu diesem Thema gesagt:


    „Wir kommen noch aus einer Zeit, in der man gewohnt war Dinge zureparieren, anstatt sie wegzuwerfen.“


    Wie findet man den richtigenPartner?


    Jürg Willi, schweizer Paartherapeut , beschreibt das Phänomen der Kollusion. Er sagt es treffen sich meistens zwei Menschen mit der selben ungelösten Grundproblematik. Und wir haben ja alle sehr viele ungelöste Grundproblematiken. Häufig ist es dann so, dass die Beiden mit dem ähnlichen Grundproblem aufeinanderknallen „bäng!“ und dann driftet es auseinander und der eine entwickelt sich zum Beispiel unbewusst zum Unterläufer von Regeln und der andere zum Kontrolleur. Jeder besetzt den gegenüberliegenden Pol. Das beinhaltet natürlich super Konfliktpotential!


    Ich finde es ganz spannend, wenn man ein wenig über die Dynamik in Beziehungen weiß, dann nimmt man manches nicht so persönlich und ist nicht so leicht kränkbar. 


    Zum Beispiel: 

    Wenn einer ständig Nähe sucht, weicht der Andere aus. Aber wenn er ein bisschen locker lassen würde, dann würde der Andere von ganz alleine kommen. 


    In meiner späten Jugend waren Paar-Seminare unheimlich in. Damit hättest du mich jagen können. Aber jetzt denke ich, es schadet ja nicht wenn man hört wie es anderen geht und man Weisheiten beigebracht bekommt. Man könnte sich vielleicht auch ein paar Sachen im Leben ersparen, wenn man es einfach nur mal gehört hat. Man wäre etwas entspannter in manchen Situationen.


    Warum solltendie Menschen in der heutigen Zeit überhaupt noch heiraten?


    Manchmal denke ich, man sollte überhaupt nicht mehr heiraten.


    Weil man einander nicht gehört und sich nie sicher sein sollte und man immer Respekt üben sollte. Und gerade das ist vielleicht eine Gefahr in der Ehe, dass man manches als zu selbstverständlich nimmt. Oder denkt, man gehört sich. Bei manchen löst das auch Widerstand aus. Es gibt ja in der Sozial-Psychologie die Reaktanz-Theorie. Immer wenn die Freiheit eines Menschen eingeschränkt ist, tut er alles um die verlorene Freiheit wiederzuerlangen. So, als wenn ich sagen würde, ab morgen esse ich keine Schokolade mehr. Dann hab ich ab morgen, spätestens, Heißhunger auf Schokolade. Das ist halt so. Es ist schön verheiratet zu sein. Hilfreich wäre es, sich „unverheiratet“ zu fühlen, damit man immer ein bisschen umeinander kämpft. 


    Naja, zurück zum heiraten: Auf jeden Fall ist der Moment etwas ganz besonderes, in dem man dem Partner sagt: Du bist der Einzige!


    Martina, ich danke dir für dieses Gespräch!






    Sängerin Steffi Trinker


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  • Wenn es in der Beziehung eine schwere Krise gibt, deutet oft darauf hin, dass mindestens einer der Parteien ein Problem mit sich selbst hat. Kann der Partner die eigenen Probleme lösen? Kann man manche Probeleme nur gemeinsam lösen?


    Ich glaube schon, dass der Partner manchmal eine gute Ergänzung sein kann. Ein Puzzle-Stück, dass mir eben noch gefehlt hat. Meistens finden sich ja auch Menschen die gleiche Lebensthemen haben. Vielleicht versteht man sich deshalb auf Anhieb so gut? 


    Man fühlt sich verstanden, manchmal wortlos ernst genommen. 


    Da kann der Partner schon ein guter Sparring-Partner sein oder werden. Von jemandem der mich versteht nehme ich auch viel lieber einen Ratschlag oder einen weiterführenden Gedanken an.Schwierig finde ich es, wenn der Partner zum Therapeuten und man selbst zum Patienten wird. Da wäre für mich keine gutes Gleichgewicht. 


    Eine Beziehung lebt davon, dass ich meine Stärken zum Wohle der Partnerschaft einbringe und mich in meinen Schwächen gehalten weiß. Das muss für beide gelten. Manchmal bringt der eine Partner vielleicht eine größere Lebensthematik mit die sich erst im Laufe der Beziehung herausstellt. Da finde ich es wichtig, dass der Partner eben Partner bleibt – auf Augenhöhe. Da ist es gut seine Themen mit einem anderen Menschen zu besprechen. Das kann in manchen Fällen ein guter Freund sein. Manchmal tut es aber auch gut, sich tatsächlich gemeisam mit einem Therapeuten diesen Themen zu stellen.


    Was tun wenn sich ein Ende der Beziehung abzeichnet?


    Ich glaube es lohnt sich um eine Beziehung zu kämpfen. Ich habe schon viele Paare getroffen die ihre Beziehung an dem ein oder anderen Punkt für gescheitert erklärt haben. Und trotzdem hatten sie das Glück noch einmal von vorne zu beginnen. Da war ein guter Paartherapeut,  der geholfen hat eine neue Gesprächskultur zu gestalten. Bei anderen waren es gute Freunde die ehrlich empathisch erzählt haben wie es in ihrer Beziehung läuft und nicht einfach nur Ratschläge gegeben haben. Wie schon gesagt, zu einer Beziehung gehören immer zwei Menschen. Ich erlebe es in der Beratung und im jeweiligen Einzelgespräch mit Paaren, dass man durchaus jeweils die Anliegen, Bedürfnisse und Wünsche des anderen versteht. Es ist gut, wenn sich Paare dann trauen so einen Brückenbauer aufzusuchen. Und trotzdem: 

    Es gibt einfach Punkte in denen man dann die Beziehung als gescheitert erklären muss. 


    Dann gilt es erwachsen und verantwortungsvoll die Beziehung beenden. Gerade wenn Kinder da sind. Erwachsene ahnen oft nicht, welche Last sie mit einem Rosenkrieg auf die Schultern ihrer Kinder laden.


    Nach dem Ende einer Beziehung ist man oft emotional noch sehr angespannt. Was macht dann wieder Mut eine neue Beziehung eingehen zu wollen?


    Ich glaube meistens ist es keine sachliche Entscheidung wieder einen Partner finden zu wollen. Wenn man sich verliebt und ganz romantisch von den Schmetterlingen im Bauch spricht, ist das ja eigentlich im Gehirn eher ein Zustand  wie im Drogenrausch. Der Körper produziert viel Dopamin, den auch als „Glückshormon“ bekannten Neurotransmitter.  Da schweben Menschen plötzlich im siebten Himmel und wollen so viel wie möglich von ihrer „Droge“ haben: dem Partner. 

    Meine Oma hat immer gesagt: „Liebe macht blind und frisst Dreck und Grind“. 


    Das ist auch für den ersten Moment ganz praktisch. Sonst würde man wohl zu kritisch abklopfen ob das wirklich der Partner für das Leben ist. Ich erlebe aber auch Menschen die derart gekränkt und verletzt aus einer Trennung gehen, dass es gar nicht so einfach ist, sich neu zu verlieben. Da braucht es erst einen Weg der Trauer, des Abschiednehmens und Aufarbeitens. Oft begegnen in der neuen Beziehung ja auch nur die gleichen Themen wieder und man merkt, dass man zwar den Partner hinter sich lassen kann, aber seine eigene Person nicht.

    Woran erkennt man, ob es der richtige Zeitpunkt ist um zu heiraten?


    Da gibt es keine Richtzahl die man Paaren raten kann. Ich denke der richtige Zeitpunkt ist dann gegeben, wenn beide es wollen. Da lohnt es sich auch ganz ehrlich die Motive zu überprüfen. Ist es nur der steuerliche Vorteil? Ist es der Wunsch den Partner für sich sicher zu „haben“? 

    Wenn man die Statistik bemüht sieht man, dass in Deutschland jede dritte Ehe wieder geschieden wird. Was aber trotzdem die Menschen nicht davon abhält kräftig den Bund der Ehe einzugehen. Spannend ist auch zu sehen, dass Paare sich immer länger Zeit lassen und später heiraten. 

    In den letzten 20 Jahren ist das Durchschnittsalter Heiratswilliger um fast 4,5 Jahre gestiegen.


    Das liegt einerseits sicher daran, dass die Auswahl durch Internet, Fernsehen, Mobilität in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen ist. Andererseits scheinen die Menschen auch scheinbar „vernünftiger“ geworden zu sein. Moralische Vorgaben zählen heute kaum noch als Heiratsgrund und motivieren nicht mehr so intensiv wie vor einigen Jahrzehnten. Brautleute leben meist schon einige Jahre zusammen und die Entscheidung zur Ehe wird von ganz anderen Parametern beeinflusst. Da will erst ein Studium abgeschlossen oder eine gewissen berufliche Laufbahn in trockenen Tüchern sein. 

    Aber so „abgeklärt“ und „vernünftig“ Paare diese Entscheidung auch zu treffen meinen – nicht nur Tränen am Tag der Tage sprechen dafür, dass dieser Schritt in die Ehe doch noch ein ganz besonderes Beziehungsupdate ist.

    Andi, ich danke dir für dieses Gespräch!


  • Martina Weiss - "Gut Genug!"


    Hast Du auch schon einmal gedacht, Du bist nicht gut genug? 

    Manchmal zeigen uns unsere Gefühle ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit. Manche Gefühle sind wunderbar, manche haben einen schlechten Ruf, manche einen faden Beigeschmack. Ich habe begonnen, mich mit meinen Gefühlen zu unterhalten. Dabei habe ich gemerkt: es ist heilsam, sich für jedes einzelne Gefühl Zeit zu nehmen, es genau anzusehen und wertzuschätzen. Denn jedes hat seine Berechtigung und wird dann zum Geschenk, wenn ich es nicht wegschiebe oder verdränge. 

    Auf diese Weise nehme auch ich mich ernst und lerne zu glauben, was ich wirklich bin: 
    GUT GENUG! 


  • Andi Weiss - Laufen lernen


    Andi Weiss ist offen für Neues. Das zeigt er auf seinem neuen Album. 

    Seine Songs sind einfühlsam, mit starker Bildsprache und tun einfach gut. Mit 'Laufen lernen' vertraut Andi Weiss dem Zuhörer 15 neue Songs mit tiefen Wahrheiten und klugen Gedanken an.


    Neben seinen Solo-CDs "Ungewohnt leise", "Liebenswürdig", "Heimat", "Lieb dich gesund" und "Laufen lernen" hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht, begleitet als evangelischer Diakon und Logotherapeut in einer Münchner Kirchengemeinde beratend Menschen in Krisensituationen und tritt als Musiker, Sprecher oder Moderator bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen auf Bühnen, im Radio oder im TV auf.



Interview mit Andi und Martina Weiss


Teil 1 - Kind und Karriere

Teil 2 - Konflikte: richtig Streiten

Teil 3 - Beziehungskrise: Trennung oder zusammenbleiben?

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